Seit der Aktivierung der weltgrößten Suchmaschine Google im Jahr 1998 bemühen sich Website-Betreiber um gute Platzierungen in den Suchergebnissen (SERPs). Damit verbunden sind stets neue Techniken im Rahmen der SEO. Google sieht seine Aufgabe darin, seinen Nutzern einen schnellen Weg zu den besten und relevantesten Websites im Internet zu weisen. Die Ziele der Webseiten-Betreiber und der Suchmaschine können stark voneinander abweichen. Um das zu vermeiden, wehrt Google Manipulationsversuche im Sinne der Nutzerfreundlichkeit regelmäßig mit Updates ab. Das Ergebnis ist ein regelrechter Wettlauf zwischen Fachleuten des Reverse Engineering und dem Search Quality Team von Google.
Neben regelmäßigen Veränderungen des Google Algorithmus erfolgen mit Core Updates weitreichende Veränderungen. Sie wirken sich direkt auf das organische Ranking vieler Webseiten aus. Vergleiche im Rahmen der Core Updates sorgen für Dynamik in den SERPs. Das nächste Update wird drastische Veränderungen mit sich bringen. Mit den Google Core Web Vitals fließt das Nutzerverhalten ab Mai 2021 deutlich stärker in das Ranking ein.
Google Update: Das verändert sich ab Mai 2021
Im Mittelpunkt der Core Web Vitals steht mit „Page Experience“ ein neuer Ranking-Faktor für die SERPs. Im einzelnen handelt es sich bei den Web Vitals um folgende Kennzahlen:
- Largest Contentful Paint (LCP)
- First Input Delay (FID)
- Cumulative Layout Shift (CLS)
Bisher konzentriert Google sich vor allem auf Sicherheit und störungsfreie Usability Mit den neuen Core Web Vitals widmet sich die Suchmaschine nun der technischen Performance von Webseiten. Daraus zieht sie Rückschlüsse auf die Nutzerfreundlichkeit. Google weist in seinen im November 2020 erschienenen Informationen bereits darauf hin, dass fortlaufende Optimierungen in diese Richtung geplant sind. Zudem sind zukünftige Veränderungen und Erweiterungen der Web Vitals möglich. Es ist daher davon auszugehen, dass sich die Basis für das Ranking zukünftig grundlegend verändern wird.
Das für Mai 2021 geplante Update wird darüber hinaus Einfluss auf folgende Google-KPIs nehmen:
- HTTPS-Sicherheit
- Optimierung für Mobilgeräte
- Safe Browsing
- Vermeidung von Interstitials (Störungen wie Popups) auf Websites
Gleichzeitig weist Google in seinem Zeitplan für die Einführung einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit auf eine weitere Neuerung hin. Zukünftig können auch Webseiten ohne optimierte Ladezeit (AMP)in der Schlagzeilenfunktion erscheinen. Die Nutzerfreundlichkeit steht somit im Vordergrund vor den AMP für mobile Geräte. Das Core Update enthält dazu einen Indikator zur Messung der Nutzerfreundlichkeit.
Die neuen Core Web Vitals
Die Google Core Web Vitals verbessern die Nutzerfreundlichkeit vor allem durch eine kürzere Seitenladezeit. Somit verändert sich die Suchmaschinenoptimierung von inhaltlichen Aspekten wie Keywords und Meta-Daten hin zu technischen Werten. Ein Grund dafür ist die hohe Absprungrate von Usern bei langen Ladezeiten. Erhöht sich die Seitenladezeit einer Website von einer auf drei Sekunden, steigt die Absprungrate bereits um 32 Prozent. Bei einer Ladedauer bis zu sechs Sekunden beträgt die Absprungrate 100 Prozent. Damit ist ein hoher Rang in den SERPs nutzlos.
Largest Contenful Paint (LCP)
Dieses Core Web Vital misst die Zeitbis zum Erscheinen des Hauptinhalts der Website im Browser. Es kommt also nicht mehr darauf an, bis wann sich ein erster Inhalt der Seite aufbaut. Vielmehr muss der Hauptcontent sichtbar sein. Folgende Werte setzt Google voraus:
- gute LCP bei weniger als 2,5 Sekunden
- eine Ladezeit bis zu 4 Sekunden ist verbesserungswürdig
- mit einer Ladezeit über 4 Sekunden ist die LCP schlecht
First Input Delay (FID)
Mit diesem Wert misst Google, wie responsive eine Webseite ist. Die Seite muss innerhalb der vorgesehenen Zeitspanne auf das Anklicken eines Links oder Bildes reagieren oder das Ausfüllen eines Dokuments ermöglichen. Das FID bewertet Google wie folgt:
- gutes FID: unter 0,1 Sekunden
- verbesserungswürdiges FID: bis 0,3 Sekunden
- schlechter Wert: über 0,3 Sekunden
Cumulative Layout Shift (CLS)
Dieses dritte Web Vital bewertet die Stabilität der Seite während des Aufbaus. Damit will Google eine Beeinträchtigung der Nutzer durch Verschiebungen oder Sprünge beim Lesen der Seite verhindern. Insbesondere komplexe Seiten zeigen zwar schnell den Hauptinhalt, laden aber den weiteren Content im Hintergrund. Während der User bereits mit dem Lesen beginnt, springt die Seite plötzlich weiter. Damit wäre eine kurze LCP gewährleistet, die Nutzerfreundlichkeit ist aber dennoch beeinträchtigt.
Google misst das CLS anhand der Häufigkeit und Stärke, in der sich schon sichtbare Elemente verschieben. Das CLS fließt wie folgt in das Ranking ein:
- gut: unter 0,1
- verbesserungswürdig: bis 0,25
- schlecht: über 0,25
Neue Tools unterstützen Webseiten-Betreiber
Bereits im Vorfeld veröffentlicht Google verschiedene Tools zur Messung der Nutzerfreundlichkeit von Webseiten. Nach dem Test erläutert Google im Core Web Vitals-Bericht Möglichkeiten zur Verbesserung der Usability.
Weitere Tipps und Fragen beantwortet Google in den FAQ.